Ein ETF-Sparplan gilt als eine der besten Möglichkeiten für Privatanleger, um mit kleinen monatlichen Beträgen langfristig ein Vermögen aufzubauen. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Anlageprodukt und wie funktioniert der Einstieg? Dieser Leitfaden erklärt alles, was Anfänger wissen müssen, um erfolgreich mit einem ETF-Sparplan zu starten.
Was ist ein ETF?
ETF steht für Exchange Traded Fund, auf Deutsch börsengehandelter Indexfonds. Ein ETF bildet einen bestimmten Index nach, beispielsweise den DAX oder den MSCI World. Kaufen Sie einen ETF auf den MSCI World, investieren Sie automatisch in über 1.600 Unternehmen weltweit. Diese breite Streuung minimiert das Risiko erheblich im Vergleich zu Einzelaktien.
Warum ein Sparplan statt Einmalanlage?
Bei einem Sparplan investieren Sie regelmäßig einen festen Betrag, beispielsweise 50, 100 oder 200 Euro monatlich. Der große Vorteil: Sie müssen nicht auf den perfekten Einstiegszeitpunkt warten. Durch den Cost-Average-Effekt kaufen Sie bei niedrigen Kursen mehr Anteile und bei hohen Kursen weniger. Langfristig gleichen sich Schwankungen aus, und Sie profitieren vom durchschnittlichen Kursverlauf.
Die richtige Depot-Auswahl
Bevor Sie starten können, benötigen Sie ein Wertpapierdepot. Online-Broker wie Trade Republic, Scalable Capital oder ING bieten kostenlose Depots mit günstigen Sparplan-Konditionen an. Achten Sie auf folgende Kriterien: kostenlose Depotführung, niedrige oder keine Sparplan-Gebühren und eine breite ETF-Auswahl. Viele Broker bieten mittlerweile ETF-Sparpläne ab 1 Euro Mindestrate an.
Welcher ETF ist der richtige?
Für Anfänger empfiehlt sich ein breit diversifizierter Welt-ETF. Der MSCI World deckt Industrieländer ab, während der FTSE All-World oder MSCI ACWI auch Schwellenländer einschließen. Achten Sie auf folgende Merkmale: thesaurierende ETFs reinvestieren Dividenden automatisch, was den Zinseszinseffekt verstärkt. Die Gesamtkostenquote (TER) sollte unter 0,3 Prozent liegen. Physisch replizierende ETFs kaufen die Aktien tatsächlich, was transparenter ist als synthetische ETFs.
Die optimale Sparrate finden
Beginnen Sie mit einem Betrag, den Sie dauerhaft entbehren können, ohne Ihr Budget zu belasten. Selbst 25 Euro monatlich machen langfristig einen Unterschied. Bei einer durchschnittlichen Rendite von 7 Prozent jährlich werden aus 100 Euro monatlich nach 30 Jahren über 120.000 Euro. Erhöhen Sie die Sparrate bei Gehaltserhöhungen, aber überfordern Sie sich nicht.
Anlagehorizont und Geduld
ETF-Sparpläne sind für langfristige Ziele gedacht, mindestens 10 bis 15 Jahre. In diesem Zeitraum gleichen sich Börsenschwankungen aus. Historisch betrachtet haben breit gestreute Aktien-ETFs über längere Zeiträume immer positive Renditen erzielt. Lassen Sie sich von kurzfristigen Kursrückgängen nicht verunsichern – diese gehören zur Börse dazu und bieten sogar Chancen, günstiger nachzukaufen.
Steuern bei ETFs
In Deutschland unterliegen Kapitalerträge der Abgeltungssteuer von 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Jedem Anleger steht jedoch ein Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro jährlich zu. Richten Sie einen Freistellungsauftrag bei Ihrem Broker ein, damit Erträge bis zu dieser Höhe steuerfrei bleiben. Bei thesaurierenden ETFs fallen Steuern erst beim Verkauf an.
Häufige Anfängerfehler vermeiden
Verkaufen Sie nicht bei fallenden Kursen aus Panik. Halten Sie Ihre Sparrate konstant, auch in Krisenzeiten. Vermeiden Sie Nischen-ETFs mit hohen Kosten oder geringem Fondsvolumen. Überprüfen Sie Ihren Sparplan höchstens einmal jährlich – zu häufiges Kontrollieren verleitet zu emotionalen Entscheidungen.
Fazit
Ein ETF-Sparplan ist die ideale Lösung für Anleger, die ohne großes Vorwissen und mit überschaubarem Aufwand Vermögen aufbauen möchten. Mit der richtigen Strategie, Geduld und Disziplin legen Sie den Grundstein für finanzielle Sicherheit und Unabhängigkeit. Beginnen Sie noch heute – Ihr zukünftiges Ich wird es Ihnen danken.
